Kleinkinder im Verkaufsraum – eine durchdachte Ladengestaltung
Von: Michael Heckmann
„Verkaufsraumgestaltung und Einkaufsatmosphäre sind zwei Elemente, die unmittelbar vom Kunden wahrgenommen werden.“ Etwas anders sieht es da bei der Raumsicherheit im Verkaufsraum aus. Die Installation verschiedenster Komponenten zur Steigerung der Ladensicherheit wird vom Kunden nicht direkt wahrgenommen. Dabei ist vor allem die kindliche Perspektive wesentlich anders als die der Erwachsenen. So sind Gefahrenquellen für Kleinkinder aufgrund diverser Komponenten (geringe Körpergröße, mangelhaftes Wissen/Erfahrungen,…) nicht auszumachen. Deshalb sollte es von großer Bedeutung sein, eine durchdachten Ladengestaltung mit Sicherheitsaspekten seinen Kunden darzubieten.
Ein Aspekt ist zum Beispiel das Vorbeugen und die maximale Reduzierung von Stoß – und Schnittverletzungen: So sollten scharfe Regalecken und –kanten (Abb. 1) mit Ecken – und Kantenschutz versehen werden, bspw. mit Plastikkappen (Abb. 2). Auch sollte täglich durch das Personal kontrolliert werden, ob nicht eventuelle Schrauben oder Spieße herausstehen. Auch das kenntlich machen von Glasflächen, wie bspw. diverse Eingangstüren, dient zur Verminderung bzw. Vermeidung von Stoßverletzungen. So sollten diese Flächen, z.B. durch Aufkleber kenntlich gemacht werden, da große Glasflächen von Kleinkindern häufig nicht als „Wand“ wahrgenommen werden.
Weiter ist eine sichere Ladengestaltung in Bereichen wie Gartenabteilungen sehr wichtig. So dürfen giftigen (Zier-)Pflanzen nicht in erreichbarer Höhe für Kleinkinder stehen. Ebenso sollten Schwimmbecken oder Gartenteiche durch einen nicht erkletterbaren Zaun gesichert werden.
Auch im Hinblick auf die Produktpräsentationen sollten Maßnahmen getroffen werden, um möglich Gefahren vorzubeugen. So sollten Durschiebsicherungen an den Regalen installiert werden. Diese würden somit ein Durschieben der Produkte in die gegenüberliegenden Fächer verhindern. Auch die Warenpräsentation im Verkaufsraum von frei herumstehenden Produkte, wie z.B. eine „aufeinander Stapelung“ oder „Formung zu einer Pyramide“ von verschiedenartigen Artikel (oftmals sogar bestehend aus Glas) sollte fixiert bzw. stabilisiert werden. Wodurch möglich Gefahren und schwerwiegenden Verletzungen wesentlich reduziert werden können.
Weiterhin ist es enorm wichtig, dass natürlich neben den Mitarbeiter eines Ladens besonders auch die Eltern darauf achten, dass es zu keinen Vorfällen im Verkaufsraum kommt. Denn es gibt auch Gefahrenquellen bei denen es sehr schwierig ist eine mögliche Gefahr zu neutralisieren. Hier zu nennen wären bspw. Sprühartikel (Parfums, Deodorants), welche oftmals auch an sehr niedrigen Positionen in einem Regal präsentiert werden und so für Kleinkinder ohne weiteres ein Gefahrenpotenzial darstellen können (Abb. 3).
Um abschließend Kleinkinder – vor für sie nicht erkennbaren Gefahrenquellen – zu schützen, sollten Einkaufswägen in den Verkaufsräumen mit einer Kindersitzvorrichtung existieren. Viele Läden stellen solche Einkaufswägen ihren Kunden zur Verfügung. Dabei dient diese Hilfe sowohl den Kunden mit Kleinkinder, wie auch der Reduzierung von gefährlichen Situationen für das Kind. Denn das Kind ist in seinen Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt und unter der ständigen Aufsicht des Elternteils. Jedoch ist dieses wichtige Verkaufsraum-Feature nicht in allen Verkaufsräumen allgegenwärtig.
Vielleicht setzten sich auch bald in Supermärkten sogenannte „Krabbelecken“ durch, welche das Einkaufen der Eltern erleichtern und Kleinkinder vor möglichen Gefahren schützen.