Bewegte Bilder – der Einsatz von Infobildschirmen am POS
von Marc Laudensack
In Ladenlokalen, ob Supermarkt, Handyladen oder Apotheke sieht man immer häufiger Infobildschirme, auf denen ergänzende Informationen zu den angebotenen Produkten oder andere Werbeinformationen gezeigt werden. Der Zweck der Bildschirme liegt auf der Hand: sie sollen stimulieren, animieren, informieren und damit eine Verkaufsförderung hervorrufen. Vorteile gegenüber einem traditionellen Werbemittel, wie z.B. einem Display oder einem Plakat, sind zum einen die Auffälligkeit durch Beleuchtung und die dynamische Bildwiedergabe, welche die Aufmerksamkeit der Kunden auf sich zieht. Hinzu kommt der einfach zu aktualisierende Content.
So kann man zum Beispiel bei sinkenden Temperaturen die Werbebotschaft sofort von Eis auf Glühwein ändern, bei Ausverkauf eines Produkts für ein alternatives werben, die Werbebotschaft abhängig von der Tageszeit auf eine ganz bestimmte Zielgruppe auf dem Bildschirm anpassen oder auch bei Preisänderungen schnell die Kosteninformation für den Kunden aktualisieren.
Der Inhalt eines Infobildschirms, sollte direkt auf die Zielgruppe abgestimmt werden. Man muß festlegen, welche Informationen dem Kunden näher gebracht werden sollen, bzw. was man mit dem Bildschirminhalt bewirken will. Besser scheint hier eine einfache, unkomplexe Information zu sein, die den Kunden nicht mit Informationen überflutet und so das Gegenteil des gewünschten Kaufverhaltens bewirkt. Gerade weil bewegte Bilder auf dem Monitor schnell unübersichtlich werden, ist es nötig, auf Faktoren die den Verkaufsraum beeinflussen, wie Lichtverhältnisse, Entfernung des Kunden zum Bildschirm, bzw. Sichtbarkeit, zu achten. Auch die allgemeine Präsentation der Bildschirme ist essentiell, sodass diese nicht als störendes Element angesehen werden.
Eine besonders elegante Version ist zum Beispiel der Firma Vodafone in ihrem neu gestalteten Handy-Shop, in Essen, gelungen. Hier sind die Bildschirme sehr schön in die Architektur integriert worden und werden als dazugehöriges Element angesehen. Sie wirken eher wie ein beleuchtetes Plakat und werden erst sichtbar, wenn sich etwas auf dem Bildschirm bewegt. Sehr schön ist hier auch zu sehen, wie unterschiedlich der Bildschirm eingesetzt werden kann. Einmal wird der Bildschirm nur als reines Element des Corporate Designs, mit rotem Inhalt, benutzt. Ein anderes mal werden zusätzliche Informationen, zu den nebenan befindlichen Produkten angezeigt.
Einen Schritt weiter, geht die Firma Apple seit Anfang des Jahres 2011. In den Apple Stores wird das hauseigene Ipad Tablet als Infoscreen, neben fast jedem erhältlichen Gerät benutzt. Der Kunde kann sich damit zunächst über das Touchscreen, interaktiv zu dem daneben angebotenen Produkt informieren und bei größerem Interesse einen Verkaufsmitarbeiter, über einen Button, am Infoscreen hinzurufen.
Oberste Zielsetzung eines Infobildschirms ist es den Kunden zu informieren, zu unterhalten und den Einkauf angenehmer und einfacher zu machen. Damit soll die Verweildauer im Laden erhöht und die Chance einer Kaufentscheidung gesteigert werden. Grundlage dafür ist, dass die Infobildschirme überhaupt vom Kunden akzeptiert werden. Studien haben ergeben, dass die Beurteilung von Infobildschirmen als Ergänzung am POS, bei bestimmten Konsumenten, grundsätzlich positiv ausfällt. Vor allem von jüngeren Kunden, werden die Infobildschirme sehr gut angenommen. Deshalb zeigt sich zum Beispiel, besonderes Potential für die Bildschirme in Spielwaren-, Elektro- und Sportgeschäften, wo eine junge Zielgruppe angesprochen werden soll.
Bleibt festzuhalten, dass der Einsatz von Infobildschirmen zwar noch nicht sehr verbreitet ist, aber in den meisten Branchen am POS Zuwachs findet. Starkes Potential, haben vermutlich in der Zukunft interaktive Systeme, wie sie zum Beispiel Apple in ihren Stores einsetzt, mit denen ein kleines „Einkaufserlebnis“ geschaffen werden kann.
Literatur:
Schnedlitz, Peter/Berger, Doris (2005): Die Wirkung von Info-Bildschirmen am POS, Handelsforschung 2005 – Neue Erkenntnisse für Praxis und Wissenschaft des Handels, S. 299-314
Thomas Klukas; Digital Signage im Retail; POS Ladenbau 5/2010, S. 40-41
Thomas Dockter; Digital Signage am POS: Mehr als TV Werbespots auf flachen Bildschirmen?; http://www.docktermarketing.de/page18/files/7da6d6d39e0da87b44a5da988cc428a3-1.php, Abgerufen am 1.Juli 2011
Tim Stevens; Apple Store calebrates 10th anniversary with 2.0 experience; http://www.engadget.com/2011/05/22/apple-store-celebrates-10th-anniversary-with-2-0-experience-ipa/; Abgerufen am 1.Juli 2011